2016

SO WEISS WIE SCHNEE I

Mehrschichtige Collage, 2016

Handgeschöpftes Flachspapier, 39 x 39 cm

SO WEISS WIE SCHNEE II

Mehrschichtige Collage, 2016, 38 x 30 cm

Zum Repertoire meiner grafischen Arbeit gehört das Übermalen und Überdrucken von Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Linoldrucken. Dabei verfolge ich das Ziel, durch Verflechtungen und transparente Überschneidungen zu neuen Farb- und Formergebnissen zu kommen, vorhandene Strukturen zu verdichten und den Betrachtern den Blick auf eine neue Vielfalt zu eröffnen.

Bei meinen Arbeiten für die Ausstellung Alle Farben von Schnee – die Farbe Weiß als Material und Metapher in Gemünd behielt ich die Technik sich überlagernder Schichten bei, wechselte jedoch vom verdeckenden Farbauftrag zur Nutzung durchscheinender stofflicher Materialien in Form von teilweise bedruckten transparenten Papieren unterschiedlicher Grammatur. Für den Druck (Hoch- und Siebdruck) benutzte ich unterschiedliche Weißtöne, die in den einzelnen Collage-Schichten auch in unterschiedlicher Weise verändert und „verschattet“ werden. Als Basisgrund für die sechs Collagen wählte ich vier Zeichnungen, eine Zinkografie sowie eine farbige Collage.

SO WEISS WIE SCHNEE II

Mehrschichtige Collage, 2016, 45 x 32 cm

SO WEISS WIE SCHNEE IV

Mehrschichtige Collage, 2016, 45 x 32 cm

Durch den gestalterischen Dialog zwischen Materialität und dezenter Farbgebung erhält das Ordnungsgefüge der mehrschichtigen Kompositionen eine gewollt vage, aber dennoch ablesbare Struktur. Bildmotive reduzieren sich auf Schemenhaftes und entziehen sich damit auch weitgehend

einer authentischen Reproduzierbarkeit. Angestrebt ist, mit den sechs Arbeiten eine Aura der Reinheit und Distanz zu vermitteln. Dies führte zu einem Verzicht auf harte Kontraste, eine Abschwächung von Farbwirkungen und eine größtmögliche Schichten-Transparenz.

SO WEISS WIE SCHNEE V

Mehrschichtige Collage, 2016, 37,5 x 30 cm

SO WEISS WIE SCHNEE VI

Mehrschichtige Collage, 2016, 42 x 30 cm

Weitere druckgraphische und zeichnerische Arbeiten aus dem Jahr 2016 (Ausstellung Zwischenräume in Remagen) zeigen Ergebnisse einer Auseinandersetzung mit den Begriffspaaren Reduktion und Ästhetik sowie Geometrie und Rhythmus. Ein Merkmal der entstandenen Arbeiten ist wiederum die

Kombination unterschiedlicher Drucktechniken, die den grafischen Blättern eine charakteristische Komplexität verleiht. Vorrangige Elemente sind Form und Linie. Serielle Rhythmen in Gestalt geometrischer Kleinformen geben den Kompositionen eine eigene Kraft und Spannung.